Die Schlüssel zum Wohlbefinden: Selbstfürsorge und Eigenverantwortung

Während meiner Reha an der Nordsee wurde mir klar, dass ich in eine Opferrolle gerutscht war, während ich Teilzeitarbeit und Selbstständigkeit miteinander vereinbarte. Doch schließlich begriff ich, dass das Wohlbefinden in meiner Hand liegt, und begann, die Verantwortung zurückzugewinnen.

Inhalt

Meine Selbstfürsorge brachte mich dazu endlich wieder Eigenverantwortung für mein Leben zu übernehmen

Nach­dem ich im letz­ten Jahr fest­ge­stellt habe, dass mei­ne Belas­tungs­gren­ze deut­lich gesun­ken war, hat­te ich die Mög­lich­keit über eine beruf­li­che Reha mir 5 Wochen Aus­zeit neh­men zu kön­nen.
Eine Aus­zeit, die für mich drin­gend nötig, ja bei­na­he über­fäl­lig war.

Es war drin­gend Zeit für mei­ne eige­ne Selbst­für­sor­ge!

Der Plan war, meinen Akku endlich mal wieder richtig aufzuladen!

Ich freu­te mich dar­auf, die­se Zeit an der Nord­see zu ver­brin­gen. Die Nord­see­küs­te ist für mich gefühls­mä­ßig, mei­ne Hei­mat im Her­zen. Wor­an das lieg, kann ich noch nicht ein­mal sagen. Aber dort fällt es mir immer leicht, den Kopf abzu­schal­ten, mei­ne Gedan­ken  zu sor­tie­ren, den inne­ren Akku wie­der auf­zu­la­den.
Nach den anstren­gen­den letz­ten Jah­ren, mit den Ver­än­de­run­gen und der Coro­na-Pan­de­mie, hat­te ich auch ein biss­chen das Gefühl “Das hast Du Dir auch wirk­lich ver­dient”.

Raus aus der Eigenverantwortung, rein in die Opferrolle

Eigent­lich war ich immer eine posi­ti­ve, opti­mis­ti­sche Frau, die sehr genau wuss­te, was sie woll­te. Und ich bin immer für das gegan­gen, was mir wich­tig war, manch­mal auch mit dem Kopf durch die Wand.
“Typisch Wid­der!” habe ich schon früh immer wie­der zu hören bekom­men.
Wohl­wol­len­der hör­te ich immer: “Du warst schon immer stark!”

Wann sich das ver­än­dert hat, kann ich gar nicht genau sagen. Ver­mut­lich war es ein Pro­zess, der schlei­chend in mei­nem Leben Raum ein­ge­nom­men hat.
Den Beginn der Pan­de­mie habe ich jeden­falls sehr lan­ge auch als Chan­ce wahr­ge­nom­men, die Ent­schleu­ni­gung anzu­neh­men, Prä­senz­ak­ti­vi­tä­ten, die ich gar nicht mehr mit vol­lem Her­zen mach­te, nun ganz los­las­sen zu kön­nen. Die Zeit für Wei­ter­bil­dung zu nut­zen.

Das Umstel­len von Prä­senz­trai­ner auch rei­ne Online-Tätig­keit gestal­te­te sich deut­lich schwie­ri­ger als gedacht.  Das alles kos­te­te natür­lich auch eine Men­ge Ener­gie. Dazu war ich in die­ser Zeit, um mei­ne Sicher­heits­be­dürf­nis wis­send, zurück in eine Teil­zeit-Tätig­keit gegan­gen.

Eine komfortable Situation

Zu Beginn des ver­gan­ge­nen Jah­res hat­te ich dann die kom­for­ta­ble Situa­ti­on, in der Anstel­lung in die Kurz­ar­beit zu gehen. Das klingt jetzt für vie­le erschre­ckend, für mich fühl­te es unfass­bar gut an. Ich bekam 67 % mei­nes Gehal­tes und konn­te mich mit 100 % um mei­ne Selbst­stän­dig­keit küm­mern. So frei hat­te ich mich noch nie gefühlt.

Aber natür­lich muss­te ich irgend­wann zurück in die Anstel­lung, und ich glau­be, damit begann der Ein­stieg in die Opfer­rol­le. Schließ­lich “muss­te” ich jetzt an 3 Tagen voll arbei­ten, und hat­te nicht mehr die Men­ge an Zeit, Kon­zep­te aus­zu­ar­bei­ten, Web­sei­ten-Tex­te zu schrei­ben, oder ein­fach mei­ne Zeit frei ein­zu­tei­len. Son­dern an die­sen Tagen hat­te klar der “Brot­job” Prio­ri­tät. Abends war ich zu müde, zu platt, außer viel­leicht noch eine Run­de mit mei­nem Hund zu dre­hen.
Immer häu­fi­ger “klag­te” ich dar­über, wie sehr ich mich die­se Dop­pel­be­las­tung anstreng­te.

Ein Opfer zu sein, kann ganz schön bequem sein.

Was mir über­haupt nicht bewusst wur­de, dass ich mit jeder Kla­ge, mit jedem Hadern, mei­ne eige­ne Ver­ant­wor­tung an der Situa­ti­on abgab und mich in eine Opfer­rol­le begab.

Ein Opfer sein, damit mei­ne ich natür­lich nicht die Opfer von Gewalt oder Ver­bre­chen. Das möch­te ich klar­stel­len.

Son­dern, ich mei­ne damit, so wie ich es gemacht habe. Eine Unzu­frie­den­heit über eine Situa­ti­on zu ent­wi­ckeln, dar­in zu ver­har­ren, und die Schuld über die Situa­ti­on stän­dig im Außen zu suchen.
So hat­te ich mir mein Leben nicht vor­ge­stellt:

- getrennt lebend — zurück in eine Anstel­lung

Ich fühl­te mich wie beschnit­ten, ein­ge­engt und fremd­be­stimmt.
Ich woll­te doch selbst­stän­dig sein, selbst­be­stimmt leben und arbei­ten — und nun hielt mich die­se gan­ze ver­ma­le­dei­te Situa­ti­on davon ab. Ich fühl­te mich in mei­nem All­tag nicht mehr wohl.

Merkst Du was?

Ich war stän­dig im außen unter­wegs. Kei­ne Eigen­ver­ant­wor­tung über­neh­men.
Es ist so schön leicht, die Ver­ant­wor­tung abzu­ge­ben, und ande­ren, und wenn es die Situa­ti­on, die Gesell­schaft, oder sonst wer ist, die “Schuld” zu geben.

Der Schlüs­sel zum Wohl­füh­len liegt in dei­ner Hand!

Anja Rader­ma­cher

Heute muss ich fast ein wenig lächeln, wenn ich diese Sätze lese, während ich sie schreibe!

In der Reha wur­de ich genau mit die­ser Hal­tung kon­fron­tiert. An irgend­ei­ner Stel­le stand die Fra­ge im Raum, wer mich denn gezwun­gen habe, mir die­se Teil­zeit­stel­le zu suchen? Wer mir denn abver­langt habe, den Ver­trag nach einem Jahr zu ver­län­gern?

So hat­te bis­her noch nie­mand gewagt, mit mir zu spre­chen. Als Ers­tes war ich empört, fühl­te mich unver­stan­den, schließ­lich hat­te ich eine Woh­nung zu bezah­len, muss­te Vor­bild für mei­ne Toch­ter sein, ect.…
Aber ich set­ze mich damit aus­ein­an­der. Und so nach und nach, wur­de mir immer bewuss­ter, dass ich selbst ver­ant­wort­lich war.

Ich hat­te nach mei­ner Tren­nung das Bedürf­nis nach mehr Ruhe und Sicher­heit.
Ich hat­te mir genau aus die­sem Grund die Tätig­keit gesucht.

Vorteile der Opferrolle

Und ja, ich genoss ja auch die Vor­tei­le, die die­se Stel­le mit sich brach­te. Ein tol­les Team, das mir Wert­schät­zung für mei­ne Arbeit ent­ge­gen­brach­te, ein regel­mä­ßi­ges Ein­kom­men, das mei­ne Woh­nung finan­zier­te, regel­mä­ßi­ge, freie Zei­ten, Urlaub und am Ende sogar die Mög­lich­keit die­ser Reha.

Ich trau­te mir nicht zu, es neu zu schaf­fen.
Ich woll­te das Vor­bild sein.

Ja, und viel­leicht, woll­te ich auch ein biss­chen bedau­ert wer­den.

Das war in den letz­ten Jah­ren mei­ne Art der Selbst­für­sor­ge. Aller­dings war es kei­ne gute Art, für mich selbst zu sor­gen.

Jede Medaille hat zwei Seiten, oder alles hat seinen Preis

Was ich dabei völ­lig über­se­hen habe, ist, dass der Preis für die­se Sicher­heit, und die­se Vor­tei­le, die Tage der “Fremd­be­stim­mung” sind. Das ich mich in dem “Brot­job eben auch ein­brin­gen muss,  und dass ich mich mit mei­ner All­tags­or­ga­ni­sa­ti­on noch ein­mal neu auf­stel­len muss.

Zu erken­nen, dass ich ein gro­ßes “Glück” im letz­ten Jahr hat­te, so viel Zeit zur Ver­fü­gung zu haben, und dass mir nie­mand etwas “weg­ge­nom­men” hat, son­dern dass ich die Ent­schei­dung getrof­fen habe und im Umkehr­schluss für die Vor­tei­le auch etwas zurück­ge­ben darf. Das hat schon eini­ge Anstren­gung und Trä­nen gekos­tet.
Da spielt das, heu­te so oft genann­te, eige­ne “Mind­set” schon eine gro­ße Rol­le.

Eigenverantwortlicher Umgang mit der eigenen Fürsorge in Zeiten der Krise

Denn natür­lich erle­be auch ich gera­de, dass es Din­ge in mei­nem Leben gibt, die ich nicht in der Hand habe.

Manch­mal sind es pri­va­te Kri­sen, Tren­nun­gen, Ver­lus­te und im schlimms­ten Fall, wie jetzt gera­de, das Welt­ge­sche­hen. Es gibt immer wie­der Situa­tio­nen,  die wir nicht geplant haben und auf die wir reagie­ren. Vie­le davon sind schlimm, schmer­zen uns, oder sind beängs­ti­gend.
Wir füh­len uns hilf­los und aus­ge­lie­fert.

Eigenverantwortung und Selbstfürsorge erscheinen uns manchmal meilenweit entfernt

Und doch, darf ich jeden Tag und in jeder Situa­ti­on neu ent­schei­den, wie ich damit umge­he. Ob ich auf­ge­ben, resi­gnie­re oder ver­su­che das Bes­te aus einer Situa­ti­on zu machen.

Mein Fazit:

Wich­tig ist, das Bewusst­sein, sich selbst klar­zu­ma­chen, dass es Situa­tio­nen gibt, auf die man Ein­fluss hat, und ande­re, auf die man kei­nen Ein­fluss hat.
Wor­auf Du immer Ein­fluss hast, ist der Umgang mit der Situa­ti­on.
Und dass der eige­ne Umgang mit einer Situa­ti­on etwas mit der Ver­ant­wor­tung für sich und der eige­nen Selbst­für­sor­ge zu tun hat.

Eine Ent­schei­dung mit allen Kon­se­quen­zen zu tra­gen, heißt Eigen­ver­ant­wor­tung über­neh­men. Kei­ne Ent­schei­dung zu tref­fen ist auch eine Ent­schei­dung, die Kon­se­quen­zen mit sich bringt, näm­lich die, dass ich die Ver­ant­wor­tung abge­be und mich abhän­gig von der Ent­schei­dung ande­rer mache.
Des­we­gen ist das Über­neh­men von Eigen­ver­ant­wor­tung ele­men­tar für die eige­ne Selbst­für­sor­ge. Und die­se ist ele­men­tar für Dei­ne see­li­sche und kör­per­li­che Gesund­heit. War­um? das kannst Du hier nach­le­sen!

Wie gehst Du mit Deiner Eigenverantwortung um?

Wenn Du das auch kennst, die­se laten­te Unzu­frie­den­heit, und Du nicht weißt, wie Du dar­an ver­än­dern kannst. Dann schreib mir ger­ne! Gemein­sam ist es oft leich­ter!

Aber ich freue mich auch, wenn Du mir einen Kom­men­tar da lässt, wie Du aus einer sol­chen Situa­ti­on her­aus­ge­fun­den hast, was Eigen­ver­ant­wor­tung für Dich bedeu­tet oder wie Du damit umgehst.

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Hier fin­dest Tipps und Inspi­ra­tio­nen, wie du als selbst­stän­di­ge Mut­ter die Balan­ce zwi­schen dei­nem unter­neh­me­ri­schen Erfolg und dei­nem Fami­li­en­le­ben meis­terst.

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